Kleines Lexikon der Psychiatrie, Psychosomatik und der Psychotherapie

Es gibt 4 Begriffe in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben M beginnen.
Magersucht
s. Artikel zu Anorexie.

Makropsie
Sehstörung, durch die Gegenstände vergrößert wahrgenommen werden, d. h. größer als sie in Realität sind.

Mikropsie
Sehstörung, durch die Gegenstände verkleinert wahrgenommen werden, d. h. kleiner als sie in Realität sind.

Mutismus
Sprechhemmung bzw. Wortkargheit bei gleichzeitig intaktem Sprachvermögen. Bei starker Ausprägung auch Nichtsprechen. Das Wort stammt aus dem Lateinischen von „mutus“ und steht für „stumm“. Der Mutismus ist in der Regel psychisch bedingt und ist geprägt von einem länger anhaltenden Auftretenszeitraum.

Mutismus kann im Zusammenhang mit einer Schizophrenie auftreten. So ist der katatone Untertyp der Schrizophrenie gekennzeichnet von Symptomen, welche die Psychomotorik betreffen (katatone Symptome). Bei vollem Bewusstsein können Betroffene dabei ohne zu sprechen (Mutismus) erstarrt liegen, bei gleichzeitig vollständigem Bewusstsein.

Der selektive oder auch elektive Mutismus tritt dagegen ohne Zusammenhang mit anderen psychatrischen oder organischen Grunderkrankungen auf. Er ist charakterisiert durch ein psychogenes Verstummen bei gleichzeitig intaktem Sprechvermögen. Häufig beginnt die Symptomatik in einem Altersbereich bis zum fünften Lebensjahr und kann schleichend auftreten oder akut aufgrund traumatischer Erlebnisse entstehen. Diese Form des Mutismus wird als selektiv bezeichnet, weil das Sprechen emotional bedingt selektiv erfolgt. So wird je nach Situation gesprochen oder geschwiegen. Mit dieser Störung sind häufig Angst, Empfindsamkeit oder Rückzug verbunden.


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