Kinder und Jugendliche sind echte Profis, was den Schlaf angeht. Während einige Erwachsene im Bett noch über den vergangenen oder bereits über den nächsten Tag nachdenken, sind Kinder häufig schon längst in einem tiefen Schlaf. Doch es gibt zunehmend immer mehr Kinder und Jugendliche, die unter Schlafstörungen leiden.

Schlafstörungen sind sehr weit verbreitet. Bei Kindern und Jugendlichen betrifft dies insbesondere Ein- und Durchschlafstörungen oder Albträume.

Der gestörte Schlaf kann Ausdruck anderer Probleme wie beispielsweise von Sorgen bzw. störenden Gedanken, einer Angst oder einer Depression sein. Bei manchen Kindern und Jugendlichen kann der Schlaf oder das Schlafengehen als Strafe empfunden werden. Auch zwanghafte Einstellungen zum Schlaf können zu Schlafstörungen führen. Zu viele (emotionale) unverarbeitete Ereignisse können außerdem ein Grund für Schlafstörungen sein.

Weitere mögliche Ursachen für Schlafstörungen können beispielsweise körperliche Beschwerden wie Schmerz oder üppige Mahlzeiten vor dem Zubettgehen sein.

Auch äußere Umstände wie Geräusche im Schlafzimmer, Lärm im Haus oder von der Straße und auch Gewitter können störend beim Einschlafen und Durchschlafen wirken. Bei kleinen Kindern kann die mangelnde (körperliche) Aktivität tagsüber oder auch zu wenig Zuwendung vor dem Schlafengehen zu Einschlafstörungen führen.

Manche Schlafprobleme bei Kindern und Jugendlichen treten nur vorübergehend auf. Wenn sich die Schlafstörungen allerdings als Dauerzustand manifestieren, ist Handlungsbedarf nötig. Sie können die Entwicklung und Gesundheit beeinträchtigen und bringen meist die ganze Familie zum Leiden.


Typische nichtorganische Schlafstörungen

Zu den typischen Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen zählen:

  • Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie): Typisch sind Schwierigkeiten beim Einschlafen mit ungenügender Dauer und Schlafqualität. Die Insomnie kann beispielsweise mit psychischer und psychomotorischer Aufregung und Anspannung, Sorgen, Ängsten oder anderen (emotionalen) Belastungen zusammenhängen. Die Insomnie kann auch einen chronischen Verlauf annehmen.
  • Durchschlafstörungen zeigen sich häufig im Vorschulalter, während im Schulalter vermehrt Einschlafstörungen im Vordergrund stehen.
  • Albträume: Mit viel Angst oder Furcht verbundene Träume, die sehr lebhaft erlebt werden. Diese kommen häufig im (Vor-)Schulalter vor. Das betroffene Kind oder der Jugendliche erinnert sich nach dem Aufwachen meist an den Trauminhalt. Die Albträume können wiederkehrend sein mit jeweils den gleichen Inhalten. Mögliche Ursachen sind beängstigende Geschichten, Computer- und Fernsehnutzung vor dem Schlafengehen, Stress oder andere (emotionalen) Belastungen.
  • Pavor nocturnus: Das nächtliche Aufwachen verbunden mit sehr starker Furcht und Panik, mit Schreien und starker motorischer Unruhe. In diesem Moment sind Kinder und Jugendliche desorientiert und reagieren nur wenig auf die Versuche, sie zu beruhigen. Während beim Schlafwandeln kein großes Verletzungsrisiko besteht, kann es beim Pavor nocturnus zu Verletzungen kommen. Wie auch beim Schlafwandeln, besteht am nächsten Morgen meist keine Erinnerung an das nächtliche Aufwachen.
  • Schlafwandeln: Beim Schlafwandeln wird das Bett oder sogar das Schlafzimmer verlassen. In diesem Zustand wirken die Betroffenen abwesend und sind nicht ansprechbar. In den meisten Fällen kehren sie nach dem Schlafwandeln von alleine und ohne Hilfe ins Bett zurück und haben am nächsten Morgen keine Erinnerung an das, was in der Nacht passiert ist.
  • Hypersomnie: Eine starke Schläfrigkeit und Schlafanfälle tagsüber sind mögliche Anzeichen für die Hypersomnie. Zumindest dann, wenn das Kind oder der Jugendliche während der Nacht ausreichend lange geschlafen hat. Es ist auch möglich, dass vom Aufwachen bis zum völligen Wachsein mehr Zeit benötigt wird als sonst.


Die Regeln der Schlafhygiene

  • Im Schlafzimmer soll es dunkel, angenehm und ruhig sein.
  • Auf regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten achten.
  • Das Einschlafen soll durch Rituale unterstützt oder zu einem Ritual werden.
  • Zwei Stunden vor dem Schlafen sind ruhigere Aktivitäten zu bevorzugen. Fernseher und Computer sind zu dieser Tageszeit idealerweise zu meiden.
  • Der Mittagsschlaf bei Kindern über 5 Jahren sollte reduziert oder ganz ausgelassen werden.
  • Verzicht auf koffeinhaltige und andere aufputschende Getränke ab dem Nachmittag.


Möglichkeiten für einen besseren Schlaf

Es sehr wichtig, zuerst der Ursache einer Schlafstörung nachzugehen und diese zu behandeln. Medikamente bringen teilweise unzählige Nebenwirkungen mit sich und dennoch nicht unbedingt den gewünschten Erfolg.

Wichtig ist, dass bei den oben genannten Schlafstörungen die Schlafprobleme nur die Auswirkungen darstellen. In vielen Fällen haben die Probleme einen (unverarbeiteten) emotionalen Hintergrund. So treten bei Kindern häufig Ängste auf, die für die Schlafstörungen verantwortlich sein können. Es ist möglich, diese in einer ursachenorientierten psychotherapeutischen Behandlung aufzudecken und zu behandeln.

In einem Vorgespräch werde ich die Anamnese erheben und die Diagnose stellen. Dabei werde ich mir ein Bild über die Situation verschaffen und auf die konkreten Wünsche des jungen Klienten und der Erziehungsberechtigten eingehen. Anschließend kann eine Hypnosetherapie durchgeführt werden.