Laut der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) leidet jeder vierte bis fünfte Einwohner in Deutschland an einer Allergie. Bei einer derart hohen Erkrankungsrate könnte die Allergie bereits als eine Volkskrankheit bezeichnet werden.


Was ist eine Allergie?

Unter einer Allergie versteht man eine starke körperliche Reaktion (Abwehrreaktion) des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Allergene. Eine allergische Reaktion ist also eine Schutzreaktion unseres Körpers gegen Umweltstoffe, die an sich keine unmittelbare Gefahr für den Körper darstellen.

So können zum Beispiel Blütenpollen, Pollen der Pappel, Hausstaub, Tierfell, Schimmelpilze, Latex oder stechende Insekten starke allergische Reaktionen hervorrufen.

Bei Nahrungsmittelallergien kann diese zum Beispiel durch eine bestimmte Sorte oder Farbe von Äpfeln, bestimmte Obst- und Gemüsesorten, verschiedene Nüsse oder andere Bestandteile von Lebensmitteln hervorgerufen werden.

Die Symptome treten bei Betroffenen jeweils in verschiedenen Erscheinungsformen auf, z. B. in Form von Schnupfen, Niesen, Husten, tränenden Augen, Augenrötung, Ausschlägen, Schwellungen der Schleimhäute im Mund- und Nasenbereich, Schwellungen im Mund- und Rachenraum, Juckreiz, Übelkeit oder Durchfall.

Bei vielen Menschen kommt es nur unter bestimmten Bedingungen zu einer allergischen Reaktion, zum Beispiel wenn sie unter Stress gesetzt werden. Viele Betroffene kennen die Angst, die bereits beim Anblick eines Allergens entsteht, also noch bevor es zu einem direkten Kontakt oder einer körperlichen Reaktion gekommen ist. Sogar eine allergische Reaktion kann durch diese Angst ausgelöst werden. Dies deutet auf einen hohen emotionalen Anteil einer Allergie hin.


Schulmedizinische Behandlung bei Allergien

Üblicherweise empfehlen Schulmediziner entweder eine Desensibilisierung oder es wird empfohlen, den Kontakt zu den Allergenen zu vermeiden. Es gibt viele Medikamente gegen Allergien. Diese müssen allerdings zuerst „durchprobiert“ werden. Zudem können die Medikamente selbst allergische Reaktionen hervorrufen. Bei einer medikamentösen Allergiebehandlung wird häufig lediglich eine Linderung der Symptome erreicht.

Auf einige Lebensmittel kann man verzichten. Allerdings müsste man sich, um den Kontakt zu Pollen von Blumen, Bäumen und Sträuchern zu vermeiden, im Frühling und Sommer an einen Ort begeben, an dem es keine Pollen gibt. Das ist natürlich kaum umsetzbar. Nicht in jedem Fall ist es möglich, die Situationen zu vermeiden oder Allergene komplett auszuschließen.


Entstehung einer Allergie

Eine Allergie kann sich in jedem Alter zeigen. Die Hauptverstärker einer Allergie sind Stress, suboptimale Umweltbedingungen und Umwelteinflüsse. Neben äußeren Einflüssen und Faktoren gibt es auch innere Faktoren, die in einem starken Ausmaß eine Allergie beeinflussen und verstärken können. Allergien können genauso wie beispielweise Phobien, Neurodermitis und Asthma einen emotionalen Hintergrund haben, der für die ausgelöste körperliche Reaktion verantwortlich ist.

Unverarbeitete Gefühle aus stark belastenden oder auch lebensbedrohlichen Situationen und Ereignissen können sich in Form einer Allergie manifestieren. Dabei geht es nicht unbedingt um eine körperliche Reaktion auf ein Allergen. Es geht vielmehr darum, dass unser Körper eine Reaktion auf ein Allergen “erlernt” hat, also um eine Erinnerung und die damit verknüpfte körperliche Reaktion. In einem solchen Fall ist eine Heilung schwierig, solange der zugrunde der Allergie liegende emotionale Hintergrund nicht verarbeitet wurde.

Wiederholte allergische Reaktionen hinterlassen Spuren, die sich in Form einer Erwartungsangst manifestieren können. Die daraus resultierende negative Erwartung kann die allergische Reaktion verstärken oder sie sogar auslösen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Erwartungshaltung eine entscheidende Rolle bei Asthma spielen kann. So berichtet das Journal of Psychosomatic Research von Forschungsergebnissen am Monell Chemical Senses Center in den USA, die dies belegen:

Der Studie zufolge haben Probanden mit einer negativen Erwartungshaltung in einer Testsituation auf einen harmlosen Duft (dies wurde den Probanden nicht mitgeteilt) mit körperlichen Reaktionen wie einer verstärkten Entzündung der Atemwege reagiert.

Eine der US-Forscherinnen berichtet, dass der Körper jeweils entsprechend der Erwartungen reagiert hat. Dies zeigte sich auch, wenn den Probanden mitgeteilt wurde, der Geruch sei von therapeutischem Nutzen. In diesem Fall zeigte sich keine Verstärkung der Atemwegsentzündung.

Faktoren wie eine negative Erwartungshaltung, die Erwartungsangst oder auch Stress können das Risiko der Entstehung begünstigen und den Verlauf von Asthma, Neurodermitis oder einer Allergie beeinflussen.